Und weiter geht es mit der Burda 10-2012......
Diesmal habe ich den Schnitt eines schräg geschnittenen Tweedkleides ganz respektlos aus Jersey genäht. Und es hat gut funktioniert!
Das Muster ist sehr dominant, es hat dem Kleid gut getan, dass ich die Ärmel aus einem einfarbigen Jersey nähen musste. Der knappe Meter Retrojersey hat dann auch nicht für den angeschnittenen Beleg am Wasserfallkragen gereicht- der Besatz ist nun aus braunem Stoff angesteppt und blitzt beim Ausschnitt als schöner Kontrast heraus.
Das Kleid hat an der einen Seite der Taille eine Raffung- das trägt aber nicht auf sondern gibt an dieser Stelle das nötige Volumen.
Obwohl das Kleid echt körpernah geschnitten ist fühle ich mich richtig wohl damit. Jerseykleider sind unschlagbar.
Heike hat sich das Kleid auch aus Strickstoff genäht und mag den Schnitt gern- guckt doch mal rüber wie gut das auch als Tunika ausschaut! :)
Bei der Recherche, ob schon jemand mal das Modell 118 aus Trikot genäht hat bin ich auf der russischen Burdaseite gelandet. Und die hat es in sich.
Zu jedem Schnitt gibt es dort zur technischen Zeichnung seitenweise von Leserinnen genähte Kleidungsstücke. Mit Beschreibung und vielen Kommentaren. Das scheint eine echte Community zu sein, die sich gegenseitig mit tollen Modellen motiviert.
Auf der deutschen Burdaseite gibt diesen direkten Bezug nicht. Zwar können Näherinnen dort auch Fotos hochladen, sie sind aber nicht wie im russischen Nachschlagewerk unter dem Modell verlinkt.
Schade, so vergibt sich Tante Burda eine echte Chance zur Aufwertung ihres Netzauftrittes.
Schnitt: Burda 10-2012, Modell 118 (12 cm kürzer, aus Jersey ohne Reißverschluss, wer das Kleid aus dehnbaren Stoffen näht kann wohl eine Größe kleiner zuschneiden, ich habe seitlich noch abnähen müssen)
Stoff: Hilco-Jersey aus dem Stoffekontor mit passendem Uni-Rest in Braun
Nähzeit: etwas weniger als 3 Stunden
Fazit: Näh ich wieder, auch als Shirt kann ich mir das gut vorstellen!
Beim heutigen MMM werde ich mal drauf achten, wieviel Burda eigentlich noch genäht wird. Vor 20 Jahren gab es ja nur die "Neue Mode", die Brigitte Sonderhefte und die verschiedenen Burda-Zeitschriften.
Das hat sich ganz schön geändert!
Vor allem durch die Netzkultur gibt es jetzt eine große Vielfalt, da sollten sich die Burda-Macher mal überlegen, ob sie gerade mit dem Onlineauftritt die Leute wieder ins Boot holen könnten.